Es kommt nicht allzu oft vor, dass ein ehemaliger Handball-Nationalspieler nach Cham reist. Am Montag durften sich die Nachwuchshandballer des ASV Cham im Rahmen des Abschlusses des P-Seminars des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums über den Besuch Dominik Klein freuen.
Klein, der im Jahr 2007 im eigenen Land mit der Nationalmannschaft den Weltmeistertitel holte und auf Vereinsebene mit dem THW Kiel alles gewann, was es zu gewinnen gab, vermittelte den Kindern die wichtigsten Tipps und Tricks für ein erfolgreiches Spiel. Im Rahmen seines Besuchs fand am Vormittag in der Fraunhofer-Turnhalle der Handball-Kids-Cup mit sechs Teams von den Grundschulen aus Cham, Chammünster, Windischbergerdorf, Waldmünchen und Wald statt.
Die jetzigen Viertklässler wurden von den zwölf Teilnehmern des P-Seminars in den vergangenen eineinhalb Jahren in ihren Schulen besucht. Dabei wurde mit ihnen trainiert, um sie bestmöglich auf das Turnier vorzubereiten.
Die Trainingsübungen beinhalteten alles, was ein erfolgreicher Handballspieler braucht – nämlich Werfen, Fangen, Passen, Treffen und Koordination im Allgemeinen. All diese Fähigkeiten sind unter anderem beim Handball gefragt und gleichzeitig sind sie doch elementare Grundlagen nahezu jeder Ballsportart. Zudem zeichnet sich das frühe Schulkindalter bereits durch eine hohe motorische Lernfähigkeit aus. Die elf angehenden Abiturienten des P-Seminars des Fraunhofer Gymnasiums bereiteten so den Tag vor, an dem 72 Kinder teilnahmen. Und als besonderes Highlight lud man sich für den krönenden Abschluss den ehemaligen Nationalspieler ein. Dominik Klein ist schon seit längerer Zeit in seiner Funktion als Geschäftsführer und Talentförderer des Bayerischen Handballverbandes in Schulen in Bayern unterwegs, um aktiv für die Sportart zu werben. Nachdem das Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium im Schuljahr 2019 zur HandballGanz schön ins Wanken kam der Handballnachwuchs bei der Gleichgewichtsübung, als es darum ging, auf einem Bein zu stehen und den Ball von einer Hand zur anderen wandern zu lassen. Aber auch Sprintübungen durften nicht fehlen. „Die Förderung beginnt schon ab dem Schulalter, wo es darum geht, den Spaß und die Begeisterung für den Sport zu vermitteln“, erklärte Klein.
Dabei sahen die Kinder auch, wie im Profibereich trainiert wird, auch wenn der Weltmeister von 2007 gestand, dass nur ein ganz kleiner Teil davon in den Übungen mit den Kindern eingebaut werden kann. Doch die Grundlagen – egal ob in der Frühförderung oder später im Leistungssport – sind die Gleichen.
Stützpunktschule ernannt wurde, hatten die Leiter des Stützpunktes bereits damals darüber nachgedacht, Dominik Klein an die Schule zu holen, um den neuen Stützpunkt zu bewerben. Die Corona-Pandemie machte dem Ganzen aber einen Strich durch die Rechnung – zumindest vorerst.
Zunächst leitete Klein das Stützpunkttraining der Fünft- bis Siebtklässler, wo er doch so einige Talente sehen konnte. Die Aufwärmphase fand dabei mit Ball statt, ehe es mit verschiedenen Koordinationsübungen weiter ging. Immer mit dabei: der Ball.
So sagt Klein dazu: „Das ist natürlich nur ein ganz geringer Anteil, den man da weitergibt. Natürlich verrät man aber die Tipps, die man selbst bekommen hat während der eigenen Profilaufbahn.“ Unter anderem heißt es da, auf Fuß- und Armstellungen zu achten. Während der Trainingseinheit schritt Klein auch immer wieder ein und zeigte, wo sich die Kinder noch verbessern können, so vergingen die beiden Trainingsstunden wie im Flug.
Seminarleiter Michael Holz ließ wissen: „Die Idee hinter dem Seminar war, dass man bereits bei den Grundschülern die Begeisterung für die Sportart entfacht.“ Und Dominik Klein hatte noch einen Aspekt für eine erfolgreiche Handballzukunft ausgemacht, denn der Nachwuchs steht und fällt mit dem Erfolg der Nationalmannschaft – und diese will ab Januar bei der Weltmeisterschaft in Polen und Schweden wieder wichtige Eigenwerbung betreiben.