ASV Cham wurde seiner Favoritenrolle vollends gerecht

Vor der Begegnung war eine hohe Anspannung bei den ASV-Spielern zu bemerken, weil man nicht ermessen konnte, ob man seiner zweifellos vorhandenen Favoritenrolle in diesem Spiel wirklich so klar und überzeugend gerecht werden könnte, wie die Tabellensituation „Vierter gegen Letztplatzierter“ es suggerierte.

Die Partie selbst lässt sich in insgesamt drei Abschnitte einteilen.

Im ersten Abschnitt gleichbedeutend mit der ersten Halbzeit, lief es in den ersten zehn Minuten so wie man es erwarten konnte. Der ASV spielte kompakt in der Abwehr und versuchte mit schnellen Angriffen und schnellen Toren das Spiel vorzeitig in den Griff zu bekommen. Die Gäste dagegen nahmen gleichzeitig ihr Herz in beide Hände und verlangten den Gastgebern in dieser Phase alles ab. Beide Mannschaften „arbeiteten“ und schenkten sich keinen Zentimeter und so stand es nach gespielten 10 Minuten 4:4-Unentschieden. Dann aber brach sich das körperbetonte Spiel in der Abwehr und das schnelle Umschaltspiel mit teils spektakulären Toren der Gastgeber seinen Bann. Innerhalb von drei, vier Minuten und dann bis zur Pause entscheidend davon. Man ließ den Gästen nicht mehr viel Raum, blieb äußerst konzentriert und fokussiert und warf bis zum Halbzeitpfiff einen Acht-Tore-Vorsprung heraus.

Der zweite Abschnitt, der die erste Hälfte der zweiten Halbzeit umfasste, war geprägt von Unkonzentriertheiten im Angriff und in der Abwehr und auch davon, dass es jetzt ungewöhnlich hektisch wurde. Die bis dahin souveränen und unauffälligen Schiedsrichter traten nun auf den Plan.

Nach gespielten fünf Minuten wurden Ondrej Simunek und Lukas Steif nicht ganz verständlich mit einer 2-Minuten-Strafe belegt und noch während die beiden ihre Strafe absitzen, erhielt Simon Besta die rote Karte, wobei keine aktive Bewegung des Spielers gegen seinen anrennenden Gegenspieler zu erkennen war. Die Gäste konnten dies zu Gegentoren ausnutzen. Kurz danach wurden Kovarik und Bollinger ebenfalls mit zwei Minuten bestraft, sodass der ASV nur mit drei(!) Abwehrspielern agieren konnte. Dies führte dazu, dass der Gast aus München plötzlich Lunte roch und tatsächlich bis auf 4 Tore herankam. Noch dazu, weil die Gastgeber ohne ihren etatmäßigen Siebenmeterschützen Besta plötzlich auch vom Siebenmeterpunkt aus die Flatterhand bekamen und drei Siebenmeter hintereinander verwarfen.

Ab Mitte der zweiten Halbzeit beruhigte sich die Partie wieder und die Gastgeber konnten ihre spielerische und kämpferische Dominanz wieder durchbringen. Ausdruck dessen war ein 7:0-Lauf zwischen der 43. und 50. Spielminute. Das Spiel war dann entschieden und man landete letztendlich einen auch in dieser Höhe verdienten Heimsieg.

Die Aufstellungen:

ASV Cham: Christian Schindler, Marius Bistrian (Tor) – Petr Tahovsky(5), Markus Maier(2), Simon Bollinger(1), Manuel Wagener (2), Simon Besta (6/4), Sebastian Wittmann(2), Petr Sedlak(5), Lukas Steif(2), Martin Kovarik(4), Leo Meierhofer, Ondrej Simunek(2).

TSV Allach 09 II: Tim Blumenthal, Matti Rößle(Tor) – Lukas Connert(3), Alexander Thomas(1), Stefan Berger, Philip Teubert(2), Tim Heuberger(2), Lorenz Breuing, Leander Vollnhals, Andreas Feulner(1), Gabriel Fricke, Cristiano von Hoennig(5), Niklas Wehrkamp, Jan Paduch(9/4)